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Das Infoportal Hautkrebs hat unsere wissenschaftliche Referentin Dr. Inga-Marie Hübner eingeladen, in einem Live-Webinar am 6. Mai 2024 bei Facebook Einblicke in das Thema „Hautkrebsprävention und Klimawandel“ zu geben. Hier haben wir die wichtigsten Punkte zusammengefasst.
Hautkrebs ist sowohl bei Frauen als auch bei Männern die häufigste Krebsart. Die Zahl der Hautkrebsdiagnosen steigt seit Jahrzehnten kontinuierlich an. Als Ursachen werden derzeit demografische Entwicklungen, verbesserte Früherkennung und Diagnostik sowie die klimawandelbedingte Veränderung der UV-Belastung diskutiert.
UV-Strahlung, die von der Sonne und künstlichen Quellen wie Solarien ausgeht, ist der wichtigste Risikofaktor für Hautkrebs. UVA- und UVB-Strahlung sind besonders gefährlich. UV-Strahlung wird als ähnlich krebserregend eingestuft wie Asbest oder Tabak.
Durch den Klimawandel steigt die UV-Belastung stetig an. Das sind die drei Hauptfaktoren:
Zusätzlich treten vermehrt „Niedrig-Ozon-Ereignisse“ auf, die kurzfristig die UV-Strahlung stark erhöhen. Diese Ereignisse kommen zudem meist im Frühjahr vor, wenn die Haut noch nicht an die Sonne gewöhnt ist.
Damit in Zukunft ein weiterer Anstieg der Hautkrebsfälle vermieden werden kann, ist die Förderung des UV-Schutzverhaltens in der Bevölkerung dringend notwendig.
Dazu gehören zum Beispiel:
Auch die Schaffung schützender Verhältnisse ist ein wichtiger Punkt und sollte unbedingt stärker in den Fokus rücken.
In Kitas und Schulen fehlen oft ausreichend Schattenplätze. Es sollten strukturelle Anpassungen wie Sonnensegel und Bäume geplant werden. Während in den meisten Kindergärten zumindest etwas auf UV-Schutz geachtet wird, sieht es an Grundschulen nicht so gut aus. In der Regel finden wir wenig beschattete Schulhöfe, viel Asphaltfläche und kaum Bäume.
An bestimmten Arbeitsplätzen ist ebenfalls auf UV-Schutz zu achten. Für Menschen, die viel im Freien arbeiten, müssen entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Ein wichtiger Aspekt, der noch zu wenig genutzt wird, sind Maßnahmen im Rahmen des Städtebaus. UV-Schutz sollte in städtebauliche Planungen integriert werden. Begrünung kann sowohl Hitzeschutz als auch UV-Schutz bieten.
Der Klimawandel erhöht die UV-Belastung und damit das Risiko für Hautkrebs. Präventionsmaßnahmen wie das Überprüfen des UV-Indexes, die Vermeidung von starker UV-Exposition, das Tragen schützender Kleidung und die richtige Anwendung von Sonnencreme sind entscheidend. Auch strukturelle Maßnahmen in Kitas, Schulen und am Arbeitsplatz sind wichtig. Hautkrebsprävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und sollte langfristig und nachhaltig, ähnlich wie der Hitzeschutz, verankert werden.
Bei Youtube kann der Vortrag angeschaut werden:
Der Originalartikel ist beim Infoportal Hautkrebs der Nationalen Versorgungskonferenz Hautkrebs (NVKH) e.V. erschienen.