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In vielen Städten und Gemeinden sind sie zu finden: Solarien, oft „Sonnenstudio" genannt. Auch in Wellness-Hotels und Fitnessstudios sind Solariengeräte immer öfter anzutreffen. Gerade zur dunklen Jahreszeit ist die Vorstellung von ein wenig künstlicher Sonne auf der Haut verlockend. Doch Gesundheitsexpert:innen warnen: Jeder Gang ins Solarium erhöht das Hautkrebsrisiko. Was ist da dran? Wie gefährlich sind Solarien? Mit unserer Kampagne #vollverstrahlt klären wir gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe zu Risiken und Mythen rund um das Thema Solarien auf.
Solarien nutzen künstliche UV-Strahlung. UV-Strahlung gehört zur optischen Strahlung, sie ist für Menschen weder sichtbar noch fühlbar. Ihre vergleichsweise kurze Wellenlänge ermöglicht es der UV-Strahlung in die Haut einzudringen und dort wirksam zu werden. Das gilt für die UV-B-Strahlung als auch für die UV-A-Strahlung. Wenn UV-Strahlung auf die Haut trifft, sorgt sie in Sekundenschnelle für Schäden im Erbgut (DNA) der Hautzellen. Darauf reagiert die Haut sofort: Sie behebt permanent entstehende Erbgutschäden oder stößt geschädigte Zellen durch gezielten Zelltod ab (Apoptose).
Das gelingt aber nur bis zu einem gewissen Grad. Bei zu viel UV-Strahlung bleiben geschädigte Zellen in der Haut liegen; und zwar sehr lange. Sie sind kleine tickende Zeitbomben, denn eines Tages kann daraus Hautkrebs entstehen. Je mehr Zellschäden sich in der Haut im Laufe des Lebens ansammeln, desto höher ist das Hautkrebsrisiko. Genau deshalb ordnet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die UV-Strahlung in die höchste Kategorie krebserregender Stoffe ein – sowohl die der Sonne als auch die der Solarien.
Übrigens: Die UV-Strahlungsstärke im Solarium ist vergleichbar mit der Sttrahlungsstärke der Sonne am Äquator um die Mittagszeit. Die Wenigsten würden sich dort wohl nackt und ungeschützt hinlegen.
So sanft einem der Gang ins Solarium auch verkauft werden mag, für die Haut ist es purer Stress: Die Abwehrreaktion der Haut auf die krebserregende UV-Strahlung wird auch sichtbar. Nämlich in Form der so oft gewünschten Hautbräunung. Bei UV-Bestrahlung bilden bestimmte Hautzellen (Melanozyten) das dunkle Farbpigment Melanin. Das Melanin wird in die umliegenden Hautzellen weitergeleitet und legt sich wie ein Schirm über die Zellkerne, um diese vor der schädlichen UV-Strahlung zu schützen. Als Nebeneffekt dieses ausgeklügelten körpereigenen Schutzversuchs färbt sich die Haut dunkel. Diese Bräunung entspricht jedoch maximal einem Lichtschutzfaktor von 4. Damit ist die Haut gegenüber UV-Strahlung nur sehr geringfügig gewappnet. Es kommt weiterhin zu DNA-Schäden in den Hautzellen und zwar bei jeder einzelnen Session, auch ohne einen Sonnenbrand.
Gut zu wissen: Es gibt keinen „Grenzwert", bis zu welchem UV-Strahlung nicht gefährlich für die Haut ist, da sind sich Expert:innen europaweit einig (SCHEER-Opinion). Daher gilt es jede unnötige UV-Bestrahlung zu vermeiden.
Kurz gesagt: Je öfter Solarien genutzt werden und je früher damit begonnen wird, desto gefährlicher ist dies für die Gesundheit.
In der S3-Leitlinie zur „Prävention von Hautkrebs" haben über 40 Fachgesellschaften Deutschlands sämtliche relevante Studien zur Gefahr der Solarien ausgewertet und kommen zu folgendem Ergebnis:
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird sogar noch konkreter und beschreibt das Risiko der Solariennutzung folgendermaßen:
Egal ob national oder international: Expert:innen raten also aus guten Gründen von jeglicher Solariennutzung ab. Zu hoch sind dieGesundheitsrisiken. Nicht umsonst ist die Nutzung von Solarien für Minderjährige seit 2009 in Deutschland verboten. Seit 2012 sind Solarienbetriebe durch die UV-Schutz-Verordnung (UVSV) zudem dazu verpflichtet, Kundinnen und Kunden vollumfänglich über die Risiken der Nutzung aufklären und entsprechende Aushänge in den Kabinen sowie Warnungen auf den Geräten anzubringen.
Mehr zu den Inhalten und den Auswirkungen der gesetzlichen Vorschriften zu Solarien erzählen wir in unserem nächsten Blogbeitrag.
Haben wir Ihr Interesse für das Thema Solarien geweckt? Dann schauen Sie mal auf unserem Instagram-Kanal vorbei. Von Januar bis Mai läuft unsere Kampagne #vollverstrahlt zu den Themen Gefährlichkeit, UV-Schutz-Verordnung und zwielichtige Werbeversprechen der Solariumbranche. Gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe posten wir jede Woche einen spannenden Beitrag.
Henriette Bunde ist Pressereferentin der ADP
E-Mail: bunde@adpev.de
Yvonne de Buhr ist die stellv. Vorsitzende der
ADP und verantwortlich für die Themen Solarium und Hautkrebs-Screening.
E-Mail: debuhr@adpev.de
Henriette Bunde ist verantwortlich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und das Projekt CLEVER IN SONNE UND SCHATTEN.
E-Mail: bunde@adpev.de