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Die Tage werden kürzer. Wir vermissen die Sonne, die Helligkeit und die Wärme. In diesem Jahr konnten uns Sommerspaziergänge und Picknick auf Abstand zudem auch ein wenig über die Einschnitte in unserem Sozialleben durch die COVID19-Pandemie hinwegtrösten. Doch nun wird es draußen immer ungemütlicher. Damit einher gehen auch Fragen zur Gesundheit. Ein Stichwort dabei ist Vitamin D3. Es wird mithilfe der Sonnenstrahlung gebildet und ist wichtig für die körperliche Gesundheit. Doch die weniger sonnenreiche Monate führen nicht automatisch zu einem Mangel.
Vitamin D3 spielt eine wichtige Rolle im Calciumhaushalt bzw. beim Knochenstoffwechsel. Es wird von unserem Körper vor allem über die Sonnenstrahlung gebildet. Genauer gesagt mit Hilfe der UV-B-Strahlung der Sonne. Zu einem kleinen Anteil kann es auch aus der Nahrungsaufnahme gewonnen werden. Die für die Vitamin D3-Synthese notwendige UV-B-Strahlung schädigt gleichzeitig auch das Erbgut von Hautzellen. Im Kleinen kann der Körper solche Schäden reparieren. Bei intensiver UV-Strahlungsbelastung entstehen jedoch bleibende Zellschäden, wodurch das Hautkrebsrisiko steigt.
Sich UV-Strahlung möglichst lange auszusetzen ist daher kein gesunder Weg zu einen ausgeglichenen Vitamin D3-Spiegel. Stattdessen ist es nach Expertenkonsens vieler Fachdisziplinen ausreichend im Sommer, zwei- bis dreimal pro Woche Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz der Sonne etwa zehn bis fünfzehn Minuten auszusetzen. Hautrötungen und Sonnenbrand sind in jedem Falle zu vermeiden.
Fehlt dem Körper Vitamin D3, kann es zu Knochen- und Muskelerkrankungen kommen. Zudem gibt es verschiedene andere Erkrankungen, die mit einem Mangel an Vitamin-D3 einhergehen. Welche Wechselbeziehungen dabei genau vorliegen, konnte bisher jedoch nicht erforscht werden. Auch bei COVID19-Erkrankten wird oft ein niedriger Vitamin D3-Spiegel festgestellt. Eine Ursache-Wirkung-Beziehung kann daraus aber nicht abgeleitet werden. Zwar können bei einem Vitamin D3-Mangel Präparate verabreicht werden. Dies ist aber nicht immer sinnvoll und birgt das Risiko einer Überdosierung.
Die nun anstehenden weniger sonnenreichen Monate führen nicht automatisch zu einem Vitamin D3-Mangel. Vitamin D3-Reserven können während des Sommers im Fett- und Muskelgewebe gespeichert werden. Der Vitamin D3-Spiegel unterliegt naturgemäß saisonalen Schwankungen. Ein kurzfristig auftretender niedriger Vitamin D3-Wert bedeutet somit nicht sofort, dass der Körper unterversorgt ist. Erst wenn Vitamin D3 über längere Zeit hinweg im Körper fehlt und klinisch relevante Symptome auftreten,kann von einem Mangel die Rede sein.
Für den Großteil der Bevölkerung besteht keine Notwendigkeit, von außen auf die Vitamin D3-Produktion einzuwirken. Da verschiedene Faktoren wie Alter, Hauttyp und auch individuelle Lebensumstände die Vitamin D3-Produktion beeinflussen, besteht für manche Personengruppen jedoch ein erhöhtes Risiko für einen Mangel. Säuglinge und Kleinkinder bekommen zum Beispiel Vitamin D3-Präparate, auch da ihre Haut besonders schutzbedürftig gegenüber UV-Strahlung ist.
Vor Selbstversuchen zur Vitamin D3-Bildung durch intensive UV-Strahlung wie in Solarien warnen Experten eindringlich. Beispielsweise ist unklar, ob ein Solarium überhaupt in gleichem Maße wie die natürliche UV-Strahlung der Sonne zur körpereigenen Bildung von Vitamin D3 beitragen kann. Die Zusammensetzung des Strahlungsspektrums in Solarien weicht erheblich von dem der Sonne ab.
In den meisten Geräten wird an höherer Anteil an UV-A- Strahlung und dafür aber weniger UV-B-Strahlung eingesetzt, die der Körper zur Vitamin D3-Synthese braucht. Die Risiken der Solariennutzung sind seit mehreren Jahren hinlänglich bekannt, der Nutzen für die Vitamin D3-Synthese jedoch fraglich.
Es ist gut und richtg auf seinen Körper zu achten und bei Beschwerden ein/e Expert*in hinzu zu ziehen. Auch die Feststellung und die Behandlung eines potenziellen Vitamin D3-Mangels sollten immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.
Mehr Informationen zu Vitamin D3 finden Sie auf den folgenden Seiten:
Henriette Bunde ist verantwortlich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der ADP.
E-Mail: bunde@unserehaut.de
Elisabeth Großmann ist wissenschaftliche Hilfskraft bei der ADP, Schabnam XX hat uns als Praktikantin unterstützt.